Menschengruppe mit Zertifikaten
Andreas Mattke, Danielle Mucha (v.l.) und Thomas Warnke (r.) freuen sich mit: Simon Scheding, Marie Loske-Hilbrink, Elisa Römmich, Britta Schütte, Nick Sellmann, Laura Riesenberg (v.l.)

„Die Bibel erzählt sich immer wieder neu“

Vier Lehrerinnen und zwei Lehrer erhalten Auftrag und Befähigung zum Evangelischen Religionsunterricht

Kreis Lippe/Detmold. Vier Lehrerinnen und zwei Lehrer haben am Freitag (5.9.) von der Lippischen Landeskirche den Auftrag und die Befähigung zum Evangelischen Religionsunterricht (Vokation) erhalten.

In einem feierlichen Gottesdienst in der Detmolder Christuskirche sprachen Schulreferent Andreas Mattke und Danielle Mucha, zuständig für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, den jungen Pädagoginnen und Pädagogen den Segen Gottes für ihre Aufgabe zu.

Aus der Hand von Kirchenrat Thomas Warnke erhielten Marie Loske-Hilbrink, Laura Riesenberg, Elisa Römmich, Simon Scheding, Britta Schütte und Nick Sellmann ihre Urkunden. „Die Kirche dankt allen, die Evangelischen Religionsunterricht in der Schule erteilen, sie spricht euch ihr Vertrauen aus und verpflichtet sich, euren Dienst in jeder Hinsicht zu unterstützen“, sagte Pfarrer Mattke.

Thema der gemeinsamen Vokationswoche, die dem Gottesdienst voranging, war „Bibel im Dialog mit der Moderne“.

In der Predigt über das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigte Danielle Mucha zunächst anhand eines alten, zerknitterten Hemdes den Weg des jungen Mannes in dieser biblischen Beispielgeschichte: Er lässt sich vom Vater sein Erbteil auszahlen, verlässt das Haus, verprasst das Geld und kommt schließlich reumütig zurück. Der Vater macht ihm keinerlei Vorwürfe, sondern umarmt den Heimkehrenden überglücklich. „Ich bin das Hemd des verlorenen Sohnes“, sagte Mucha. „Und wenn ihr mich anschaut, dann wisst ihr: Auch das Zerknitterte, das Schmutzige, das Abgetragene kann von Gott umarmt werden. Vielleicht gerade das!“ Die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer seien Erzählerinnen, Dolmetscher, Brückenbauerinnen zwischen einem alten Text und der heutigen Welt, erklärte Andreas Mattke. Denn: „Die Bibel ist kein Museumstext, kein verstaubtes Manuskript, das man ehrfürchtig anschaut, aber nicht anfasst. Die Bibel erzählt sich immer wieder neu. Und sie erzählt sich durch euch.“ Und das nicht nur in der Sprache von damals, sondern in Bildern, in Dingen, in Perspektiven, die heute berühren. Manchmal sei es ein Hemd oder ein Rollenspiel. „Die biblischen Geschichten warten darauf, dass ihr ihnen eine Stimme gebt.“

11.09.2025